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Mitten im Achterhoek, nur 12 Kilometer nördlich von Bocholt in Deutschland, liegt das charmante Städtchen Bredevoort. Mit knapp 2.000 Einwohnern und einer Fläche von rund 10 Quadratkilometern besticht es durch sein mittelalterliches Flair und seine einzigartige Atmosphäre.
Bredevoort ist nicht nur für seine historische Festungsarchitektur bekannt, sondern auch als wahres Bücherparadies. Hier finden Besucher eine beeindruckende Mischung aus Antiquariaten, Handwerkskunst und malerischer Natur. Die offizielle Website der Bücherstadt, bredevoort.nu, bietet aktuelle Informationen zu Veranstaltungen und Aktivitäten.
Dank seiner Grenznähe ist die Stadt besonders für deutsche Besucher attraktiv. Zudem wurde Bredevoort als Teil der „Nationallandschaft“ ausgezeichnet, was seinen besonderen Charme unterstreicht. Entdecken Sie dieses Kleinod und lassen Sie sich von seiner Vielfalt begeistern!
Die Geschichte von Bredevoort
Die Geschichte von Bredevoort reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und ist geprägt von strategischer Bedeutung und kulturellem Erbe. Die Stadt hat sich im Laufe der Jahrhunderte von einer Festungsanlage zu einem charmanten Ort entwickelt, der heute Besucher aus aller Welt anzieht.
Die Entstehung der Festungsstadt
Im 12. Jahrhundert wurde Bredevoort als befestigte Flussübergangsstelle gegründet. Der Name der Stadt leitet sich von „Brede voorde“ ab, was „breite Flussfurt“ bedeutet. Diese Lage machte sie zu einem strategischen Punkt in der Grafschaft Geldern.
1388 erhielt die Stadt ihre Stadtrechte und entwickelte sich zu einer wichtigen Grenzfestung. Während des Achtzigjährigen Krieges spielte sie eine zentrale Rolle als spanische Festung.
Bredevoort im Wandel der Zeit
Nach der Zerstörung der Burg durch Maarten van Rossum wurde sie wieder aufgebaut. Die Stadt entwickelte sich vom Militärstützpunkt zur Handelsstadt. Im 20. Jahrhundert war Bredevoort eine Hochburg der NSB, was sich in den Wahlstatistiken von 1939 widerspiegelte.
Archäologische Funde im Festungspark St. Bernardus zeugen von der reichen Vergangenheit. Hendrickje Stoffels, die Muse des berühmten Malers Rembrandt, ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Stadt.
Die Bedeutung der Burg Bredevoort
Die Burg Bredevoort war nicht nur ein militärisches Bollwerk, sondern auch ein Symbol der Macht. Ihr Wiederaufbau unterstreicht ihre Bedeutung für die Region. Das Stadtwappen mit der Burgsymbolik erinnert bis heute an diese glorreiche Zeit.
Jahr | Ereignis |
---|---|
12. Jahrhundert | Gründung als befestigte Flussübergangsstelle |
1388 | Verleihung der Stadtrechte |
16. Jahrhundert | Zerstörung und Wiederaufbau der Burg |
1939 | NSB-Hochburg mit 13% Wähleranteil |
Bredevoort als Bücherstadt
Bücherliebhaber finden in Bredevoort ein wahres Paradies. Seit 1993 hat sich die Stadt als Bücherstadt etabliert, inspiriert vom walisischen Vorbild Hay-on-Wye. Mit über 30 Antiquariaten und einer Vielzahl von Veranstaltungen ist Bredevoort ein Muss für Literaturfreunde.
Die Idee hinter der Bücherstadt
Die Idee entstand 1992 durch einen Zeitungsartikel über das walisische Konzept. Leerstehende Ladenlokale wurden in Büchertempel verwandelt. Heute ist Bredevoort bekannt für seine historischen Drucke, Niederlande-Literatur und Kinderbücher.
Antiquariate und Büchermärkte
Über 30 Antiquariate bieten deutschsprachige Bücher an. Besonders beliebt sind die drei Großmärkte jährlich, die internationale Händler anziehen. Sammler finden seltene Erstausgaben in „Brevordia Antiek“.
Honesty-Shops: Bücher rund um die Uhr
Ein Highlight sind die Honesty-Shops. Hier können Besucher jederzeit Bücher kaufen. Die Preise liegen zwischen 2 und 5 Euro. Selbstbedienungskassen und Straßenregale machen es möglich.
Für aktuelle Informationen lohnt sich ein Blick auf die offizielle Website der Stadt. Dort finden Sie auch Details zu Buchbinder-Workshops und dem herbstlichen Bücherflohmarkt mit Lesungen.
Sehenswürdigkeiten in Bredevoort
Ein Spaziergang durch die Straßen von Bredevoort offenbart eine Fülle historischer Schätze. Von der berühmten Windmühle bis zu den malerischen Gassen gibt es viel zu entdecken. Die Stadt ist ein perfektes Ziel für Geschichtsinteressierte und Naturliebhaber.
Die Windmühle Prins van Oranje
Die Windmühle Prins van Oranje ist ein Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde 1753 auf dem Bollwerk Welgemoed erbaut und ist ein 27 Meter hoher Galerieholländer. Der funktionstüchtige Mechanismus der Mühle kann bei Technikführungen bestaunt werden. Besucher können hier auch frisch gemahlenes Mehl kaufen.
Historische Gebäude und Gassen
Die Kerkstraat beeindruckt mit ihren Backstein-Rokoko-Fassaden. Hier finden sich Goldschmiede- und Uhrmacherwerkstätten, die einen Einblick in traditionelles Handwerk bieten. Ein Geheimtipp ist der versteckte Kräutergarten im Ambthof, der Ruhe und Entspannung verspricht.
Der Festungspark und seine Bollwerke
Der Festungspark ist ein Highlight für Geschichtsbegeisterte. Auf einem 1,5 km langen Rundweg können Besucher die Bollwerke Vreesniet und Treurniet erkunden. Im September erstrahlt der Park beim Lichtkunstfestival „Bredevoortschittert“ in vollem Glanz. Ein Teehaus mit Zen-Garten lädt zum Verweilen ein.
Ein Besuch in Bredevoort ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Die Stadt bietet eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur, die jeden Tag zu einem besonderen Erlebnis macht.
Fazit: Warum Bredevoort einen Besuch wert ist
Bredevoort bietet eine einzigartige Mischung aus Kultur, Natur und Geschichte, die jeden Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Mit 72 km Radwegen durch die Achterhoeker Nationallandschaft und dem Slingeplas-See mit Badestrand und Rundwanderweg ist die Stadt ein Paradies für Aktivurlauber.
Ein Highlight ist das Boutique-Hotel De Heerlyckheid, das mit seinem Rembrandt-Bezug und Designzimmern im Bücherthema überzeugt. Für kulinarische Genüsse empfiehlt sich das Mittelalter-Menü im Restaurant ‚t Spijslokaal.
Praktisch für Tagesausflüge ab Bocholt, kombiniert Bredevoort Büchersuche mit Aktivurlaub. Kanutouren auf der Slinge und individuelle Stadtrundgänge mit deutschen Gästeführern runden das Angebot ab. Die Secondhand-Bücherkultur unterstreicht zudem den Nachhaltigkeitsaspekt der Stadt.